Neue Lieder schaffen

Ein Ziel von StimmVolk.ch ist, dass neue Schweizer Lieder in verschiedensten Dialekten (oder auch mal auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch oder in Sprachen von Zugezogenen) geschaffen werden, Lieder, die besingen, was das Herz bewegt, Lieder, in denen die Vielfalt aller Gefühle Platz hat – natürlich Lieder, welche die Werte und Grundhaltungen von StimmVolk.ch respektieren (bejahend, gewaltfrei, verbindend, herzöffnend, ...), nicht zuletzt Lieder, die den Drachen im georgischen Märchen vom Tschongurispieler berühren könnten.
Schön ist es, wenn die Lieder eher kurze Texte haben, eingängige Melodien, so dass sie verhältnismässig schnell gelernt und leicht von grösseren Gruppen (auch auf der Strasse und im Freien) gesungen werden können.

Wir freuen uns über das Zusenden neugeschaffener engagierter Schweizer Lieder an unsere Liederverantwortliche: Karin Jana Beck, Schlosserstrasse 23, 8400 Winterthur, 052 222 79 65. Es können auch Lieder zugesandt werden, die in den letzten Jahren schon entstanden sind, sich gut eignen als StimmVolk-Lieder.
Karin Jana freut sich auch über auf den Telefonbeantworter aufgesungene Lieder.

StimmVolk.ch verfolgt langfristig die Idee eines "Liederwettbewerbs" in dieser Sache. Wir sind dankbar, wenn wir dafür gute Zusammenarbeitspartner finden.

Neue Texte zu bestehenden Liedern schaffen

Es gibt viele Traditionen von im Volke entstandenen Humor-, Neck- und Spottliedern zu einfachen Volksmelodien, wie z.B. Ratzliedli im Appenzell, Gstanzln und Schnadahüpferl in Bayern und Oesterreich. Die einfachen Texte zu Liebe, Leben, Gesellschaft, Politik entstanden wohl oft spontan (in geselliger Runde), wurden meist nur mündlich weitergegeben und kennen (wie Witze) keine AutorInnen. Die Anonymität der SchöpferInnen ermöglicht mehr Direktheit und Frechheit.

Die "Schnitzelbangg"-Gesänge an der Basler Fasnacht zeigen, wie gut sich diese Form auch eignet, um aktuelle gesellschaftliche und politische Vorgänge ins Lied zu bringen.
Hier ein aktuelles Beispiel von der Basler Fasnacht 2010:
Mi Frau sait mir gescht z Nacht im Bett:
Kumm Schatz, zaig mir di Minarett!
Doo sag ych nai, denn wäg dr SVP
derfsch nur no mini Glogge gsee. (Käller-Assel)


Nicht alle Texte von Ratzliedli und Gstanzln haben die Qualität, Lebensweisheit und Schärfe des folgenden Beispiels aus Oesterreich / Bayern, welches sich mit dem Verbreiten von Gerüchten befasst:
 
Hinta da Hollerschtaun
do is wos gscheng.
Ma woass zwoa ned wos,
owa d’Leid de haums gseng.

Jo, d’Leid de haums gseng
und de wissens gauns gwis.
Si haums hoagenau gseng,
dass finsta gwen is.
(gesammelt von Falkner)
Hinter dem Holunderstrauch,
da ist was geschehen.
Man weiss zwar nicht was,
aber die Leute haben's gesehen.

Ja, die Leute haben's gesehen,
und die wissen's ganz gewiss.
Sie haben es haargenau gesehen,
dass es finster gewesen ist.
Hier finden sich Noten und Texte von verschiedenen «Ratzliedli» (PDF), wo du eigene, neue Texte dazu dichten kannst.
Und hier das erste in diesem Sinn getextete StimmVolk-Lied “Mir StimmVolk-Lüt” (PDF) zu der Melodie des Appenzeller Ratzliedlis "Jetz wemmer e schöppeli luschtig si" (vgl. PDF oben) - Text in berndeutscher Mundart zu sprechen.

Auch hier freuen wir uns über das Zusenden neuer Texte zu bestehenden Liedern. Wir nehmen dann gerne gelungene Beispiele "anonym" auf unsere Webpage auf.


Ein Lied
erfinden
heißt
geboren werden
und tapfer singen 
von Geburt zu Geburt

Rose Ausländer